Schimmel auf Blumenerde - harmlos oder gefährlich?
Was du gegen den lästigen Pilz tun kannst
Eines gleich vorweg: Schimmel in den Töpfen von Zimmerpflanzen ist grundsätzlich ungefährlich - außer dein Immunsystem ist geschwächt oder du hast eine Allergie gegen Schimmelpilze. Dann solltest du beim Arbeiten mit den Pflanzen eine entsprechende Maske tragen.
Jungpflanzen kann im Topf wachsender Schimmel wichtige Nährstoffe entziehen, sodass diese im schlimmsten Fall sogar eingehen können. Für alle anderen Pflanzen stellt er keine Gefahr dar.
Ist es wirklich Schimmel?
Bevor du mit der Bekämpfung von Schimmel auf Blumenerde loslegst, solltest du erst einmal feststellen, ob es sich tatsächlich um den gefürchteten Pilz handelt, denn nicht alles, was sich als weiße Ablagerungen auf der Erde zeigt, ist auch wirklich Schimmel. Sind die weißen Flecken eher krümelig, hart, trocken und flächig ausgebreitet, kann Entwarnung gegeben werden, denn dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um Salz- oder Kalkablagerungen. Schimmelpilze sind hingegen weich sowie flaumig und zeigen sich als kleine Inselchen auf der Erde.
Warum schimmelt Erde im Topf?
Grundsätzlich findet man Pilzsporen überall in der Luft - das ist ganz normal und auch nicht gefährlich. Werden Schimmelpilze in Pflanztöpfen sichtbar, liegt das daran, dass sie dort optimale Wachstumsbedingungen vorgefunden haben. Zu diesen zählen vor allem folgende vier Punkte:
- Ein hoher Anteil an organischer Substanz: Gerade hochwertige, torffreie Bio-Erden haben einen hohen Anteil an organischer Substanz und bieten Schimmelpilzen somit die besten Voraussetzung für ihre Vermehrung. Daher lässt sich die Bildung von Schimmelpilzen in Bio-Erden leider niemals gänzlich unterbinden - diese zeigen sich manchmal bereits, wenn du den Sack mit Erde öffnest. Zu diesem Thema kannst du weiter unten noch mehr lesen.
- Hohe Luftfeuchtigkeit: Klar, bei hoher Luftfeuchtigkeit fühlt sich Schimmel besonders wohl. Und das nicht nur an den Wänden, sondern eben auch in Pflanztöpfen.
- Zu nasse Erde: Zu häufiges Gießen und eine damit einhergehende ständig nasse Oberfläche der Erde bietet Schimmel die ideale Wachstumsgrundlage.
- Wärme: Gesellt sich zu hoher Luftfeuchtigkeit sowie ständig nasser Erde auch noch Wärme, haben Schimmelpilze den Jackpot gemacht, denn feuchte Wärme ist der Wachstumstreiber schlechthin für Schimmelpilze.
Was tun bei schimmeliger Erde im Topf?
Auch bei bereits sichtbarem Schimmel im Pflanztopf ist noch nichts verloren. Folgende Tipps helfen dir, die unerwünschten Pilze wieder loszuwerden:
- Richtig lüften: Um der Bildung von Schimmelpilzen in den Töpfen von Zimmerpflanzen vorzubeugen, solltest du Räume regelmäßig und richtig lüften. Das heißt, die Fenster lieber jeden Tag fünf bis zehn Minuten lang ganz öffnen, als länger kippen.
- Die Oberfläche der Erde abtrocknen lassen: Darüber hinaus solltest du darauf achten, die Oberfläche der Erde im Pflanztopf immer gut abtrocknen zu lassen. So entziehst du Schimmelpilzen nämlich die Grundlage für das Ansiedeln im Topf.
- Von unten gießen: Von unten in den Untersetzer gießen hilft, die Oberfläche der Erde im Pflanztopf trocken zu halten und versorgt die Pflanze im Topf dennoch mit der nötigen Menge an Wasser.
- Umtopfen: Ist der Schimmelbefall bereits stark fortgeschritten, hilft nur mehr das Umtopfen der Pflanze. Hierbei solltest du unbedingt auch den Wurzelballen der Pflanze gründlich mit Wasser abspülen, um wirklich alle Reste des befallenen Substrats zu entfernen, bevor du die sie in frische Erde einsetzt.
Die Erde schimmelt bereits im Sack - was tun?
Du öffnest den gerade gekauften Sack Pflanzerde, freust dich auf jede Menge Anpflanzglück und was erblickst du? Eklige weiße Flecken.
Bei sichtbarem weißem Belag auf der Erde handelt es sich tatsächlich um Pilzsporen. Manchmal tritt Schimmelpilzbefall nicht erst im Pflanztopf auf, sondern bereits in der frisch gekauften Pflanzerde. Dies hat meist eine einfache Ursache und ist kein Grund zur Sorge. In sehr hochwertigen Bio-Erden erhöht sich durch das Fehlen von Torf der Anteil an organischer Masse und Pilze wie Trichoderma ssp. oder Peziza (Becherlinge) finden reichlich Nahrung. Dies lässt sich in echten Bio-Erden nicht gänzlich verhindern, stellt für die später aus der Erde wachsenden Pflanzen jedoch keiner Gefahr dar und hat auch keinen Einfluss auf die Qualität der Erde.
Solltest du beim Öffnen einer Packung Erde solche hellen Ablagerungen entdecken, empfehlen wir dir, die Erde mit den Händen gut aufzulockern und durchzumischen. So kannst du die Pilzgeflechte zerstören und sie sollten nicht mehr wiederkommen.
Ist jedoch ein großer Teil der Erde mit Pilzgeflechten überzogen, kann dies auch auf schlechte Lagerung zurückzuführen sein. Dann hilft ein Durchmischen natürlich nicht mehr und du solltest die Erde entsorgen.
Besonders wichtig: Bereits geöffnete Säcke mit Pflanzerde solltest du dunkel, kühl und vor Witterungseinflüssen geschützt lagern, um einem Befall mit Schimmelpilzen vorzubeugen.
Wir hoffen, mit diesem Artikel ein bisschen Licht ins Thema Schimmel auf Blumenerde gebracht zu haben und wünschen dir frohes Gärtnern!
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