Orchideenpflege - richtig währt am längsten
Waren sie früher echte Exoten, die wahnsinnig viel gekostet haben, sind Orchideen durch Zucht heute vom teuren Luxusprodukt zu einer erschwinglichen Verschönerung für jedes Hauses geworden. Diese Pflanzen haben aber spezielle Anforderungen. Bei falscher Pflege kann die Pracht schnell vergehen. Damit das nicht passiert, finden Sie hier die wichtigsten Tipps.
Zunächst kann man sich folgende drei Worte merken, die bei der Orchideenpflege immer passend sind: “Weniger ist mehr.” Orchideen sind sehr genügsam und benötigen nicht viel. Man sollte also immer sparsam sein und es nicht übertreiben, egal, was man tut.
Die richtige “Erde”
Orchideen wachsen nicht in Blumenerde. Man sollte es also gar nicht erst versuchen und gleich zu speziellem Orchideensubstaten greifen. Diese bestehen oft aus lockerem Material wie bspw. Rinde oder Torf, also Materialien, die etwas Wasser speichern, aber auch luftdurchlässig sind. Da viele Orchideen auf Steinen oder Bäumen wachsen, brauchen sie kein dichtes Erdreich. Das würde ihnen sogar schaden. Alle zwei bis drei Jahre sollte, am besten im Frühjahr, umgetopft werden. Dann braucht die Pflanze ein paar Tage Ruhe, wo sie auch nicht gegossen werden sollte.
Gießen
Der häufigste Grund dafür, dass viele Orchideen im Biomüll landen, ist Fäulnis. Innerhalb von ein paar Wochen ist die Pflanze tot. Auslöser für eine Fäulnis ist fast immer, dass zu viel gegossen wird. Viele Orchideen kommen zwar aus dem Regenwald, das heiß aber nicht, dass sie viel Wasser benötigen. Unzählige Orchideenarten wachsen auf Bäumen, wo das Wasser schnell wieder abrinnt. Es darf also nicht zu viel gegossen werden. Im Winter reicht bspw. einmal pro Woche, im Sommer sollten zwei Mal pro Woche passen. Das hängt aber von verschiedenen Faktoren ab. Wie groß ist bspw. der Topf, um welche Orchideenart handelt es sich und welche Anforderungen hat sie, etc.
Ein einfacher Trick, wenn Sie unsicher sind: Falls Sie den Topf anheben und er Ihnen merkwürdig leicht vorkommt, sollte gegossen werden. Bedenken Sie auch, dass Orchideen, die sich gerade in einer Wachstumsphase befinden, mehr Wasser benötigen.
Wenn Sie gegossen haben, sollte überschüssiges Wasser unbedingt abtropfen können. Die Pflanzen dürfen unter gar keinen Umständen im Wasser stehen. Am besten verwendet man Regenwasser, das Zimmertemperatur hat. Steht das nicht zur Verfügung, tut es auch kalkarmes Leitungswasser.
Düngen
Wollen Sie die Orchidee beim Blütenwachstum unterstützten, können Sie sie ETWAS düngen. Grundsätzlich sind die Pflanzen aber sehr genügsam und brauchen nicht viel. Deshalb verwendet man wenig Dünger in geringer Konzentration. Es muss stets spezieller Orchideendünger benutzt werden, normaler Pflanzendünger ist sehr schlecht. Düngen Sie während des Wachstums ein bis zwei Mal pro Monat. Achten Sie auch darauf, die Blumen während der Ruhephasen, wenn sie also nicht wachsen, nicht zu düngen.
Schneiden
Eine einfache Regel, die für fast alle Orchideenarten gilt, lautet: Schneiden Sie Stengel, Triebe oder Blätter nur ab, wenn diese vollständig gelb oder braun sind. Sonst lässt man alles, wie es ist. Verwenden Sie immer ein Messer statt einer Schere. So kann es an der Schnittstelle nicht zu Quetschungen kommen. Es kann aber auch gewartet werden, bis die Pflanzen die Blätter von selbst “hergeben”. Ist ein Blatt wirklich abgestorben, kann man es durch leichtes Ziehen entfernen. Dabei bricht es bei einer Art “Sollbruchstelle” ab.
Temperatur & Lichtverhältnisse
Es gibt unzählige verschiedene Orchideenarten und ebenso unterschiedlich sind ihre Pflegeansprüche. Grundsätzlich unterscheidet man drei Temperaturbereiche, in denen einzelne Arten am besten gedeihen: kalt, temperiert und warm.
Jahreszeit |
Temp. min. |
Temp. max. |
|
kalt |
Winter |
8 |
15 |
Sommer |
12 |
18 |
|
temperiert |
Winter |
14 |
20 |
Sommer |
17 |
21 |
|
warm |
Winter |
20 |
25 |
Sommer |
20 |
28 |
Von den Lichtverhältnissen her passen West- und Ostlagen für die meisten Orchideen. Es gibt aber auch Arten, die weniger Licht benötigen, und deshalb auf Fensterbänken in Nordlage stehen können; andere vertragen sehr viel Licht und können in Südlage aufgestellt werden. Je nachdem, welche Lichtverhältnisse man zur Verfügung hat, sollte man sich die passende Art nach Hause holen.
Ruhepause
Die meisten Orchideenarten machen jährlich einmal eine Ruhephase durch. Die Pflanzen wachsen während dieser Phase nicht, noch blühen sie. Hier muss beachtet werden, dass weniger gegossen wird, als in einer Wachstumsphase. Außerdem darf keinesfalls gedüngt und die Temperatur sollte verringert werden. Manche Orchideen verlieren in dieser Zeit ihre Blätter. Meist fallen die Ruhephasen mit dem Winter zusammen, das muss aber nicht immer so sein.
Die Ruhephasen der Pflanzen müssen unbedingt beachtet werden, sonst kann es dazu kommen, dass die Orchidee nicht blüht. Es kommt übrigens auf die Art an, ob die Ruhephase vor oder nach der Blüte eingelegt wird.
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